Designer-Interview: 10 Fragen an Cassiopeya
In unserer Serie 10 Fragen wollen wir in unregelmäßigen Abständen Mitglieder aus der designenlassen.de-Community vorstellen. Für diese kleinen Interviews wählen wir Menschen aus, die auf designenlassen.de besonders aktiv sind und sich durch ihre gute Arbeit hervortun.
Diesmal steht uns Tanja Sommer (designenlassen.de Benutzername: Cassiopeya) Rede und Antwort.
Seit wann bist Du als Grafikdesigner tätig?
2007 habe ich meine Ausbildung zur Mediengestalterin abgeschlossen und auch durchgängig in diesem Beruf gearbeitet. 2013 habe ich dann angefangen – zuerst für Freunde und Bekannte – von zu Hause aus zu gestalten. Das hat total viel Spaß gemacht, und so fing ich noch während der 2. Elternzeit an, das Ganze professioneller zu versuchen.
Du hast bei designenlassen.de schon mehrere Wettbewerbe gewonnen. Was ist Dein “Erfolgsrezept”?
Ein „Rezept“ habe ich natürlich nicht, das haben die wenigsten (guten!) Designer denke ich.
Aber ich nehme nur bei Wettbewerben teil, die mich wirklich interessieren, und bei denen ich mit dem Thema was anfangen kann und einen Bezug dazu habe. Mir geht es ganz viel um den Spaß bei der Sache und nicht um möglichst viele Gewinne und/oder Designs „von der Stange“ zu generieren.
Welche Erfahrungen hast Du insgesamt mit designenlassen.de gemacht?
Hauptsächlich sehr gute! Ich habe ganz liebe Kolleginnen kennengelernt, mit denen ich mich viel austausche, das ist wirklich toll und wäre ohne euch nie möglich gewesen!
Einige schlechtere aber auch, weil es gibt wirklich viele „Trittbrettfahrer“. Man hat eine Idee – bekommt eine hohe Bewertung, und prompt wird es fast 1:1 kopiert. Das nervt dann manchmal wirklich – v.a. wenn dann ein anderer Designer die Idee weiterentwickelt und damit dann sogar gewinnt. Aber gut, das Risiko muss man eben bei den offenen Wettbewerben eingehen, und versuchen drüber zu stehen.
Anfangs habe ich auch ganz viel nur geschaut, und dabei auch einiges gelernt.
Welche Chancen bietet Dir als Freiberufler designenlassen.de?
Für mich war es der perfekte Einstieg in die Selbstständigkeit, an so unterschiedliche Kunden und Projekte wäre ich nie „einfach so“ gekommen, das ist schon klasse. Ich weiß, dass viele Kollegen solche Portale kritisch sehen, und ich sehe es teilw. auch etwas kritisch, weil manchmal Designs „unter Wert“ verkauft werden.
Aber wenn sich am Ende Aufwand + Nutzen ausgleichen passt es für mich; manchmal investiert man eben „zu viel“ für ein Projekt und ein anderes Mal geht es dafür total einfach von der Hand – solange sich das insgesamt ausgleicht, ist es in Ordnung finde ich.
Konntest Du durch die gewonnenen Wettbewerbe bei designenlassen.de schon Folgeaufträge generieren?
Ja, einige sogar!!! Einen meinen größten Kunden habe ich bei einem Projekt hier kennengelernt, bei dem ich zwar nicht gewonnen habe, aber die Sympathie einfach gepasst hat, so dass ich für ein weiteres Projekt das komplette Corporate Design übernehme durfte.
Oder aktuell bin ich an einem Logo für eine große Tierarztpraxis in München – die Empfehlung kam von einer Kundin, für die ich ein Logo hier gestaltet habe.
Wie sieht der Prozess der Entwicklung eines neuen Designs bei Dir aus, nachdem Du das Briefing eines Auftraggebers gelesen hast?
Meistens habe ich sofort eine Idee dazu, die ich umsetzen „muss“. Ich spüre dann recht schnell, ob die Chemie zum Auftraggeber passt oder ob ich völlig daneben liege.
Wenn es dann „passt“ entwickle ich das Design weiter, das ist immer ein Prozess, dem Spiel mit Farben und Schriften.
Wenn ich merke, es kommt vom AG nichts rüber, halte ich mich meist nicht lange damit auf, das ist sonst verschwendete Energie und Zeit.
Gibt es einige “Lieblingsdesigns” unter Deinen Arbeiten, auf die Du besonders stolz bist?
Das Logo zum Schlossberghotel: Zum einen weil es mein erstes gewonnenes 310,- Euro Projekt war, und zum anderen habe ich da auch hart „gekämpft – gegen sehr viele und auch wirklich sehr gute Designs! Das macht dann auch stolz, wenn man gegen super Designer gewinnt!
Das Logo zu „entspannt ins leben“, weil ich irgendwie sofort wusste, dass das „mein“ Projekt ist, das war auch so einige 100 prozentige Herzensangelegenheit und ging total einfach von der Hand, es wurde dann auch vorzeitig beendet.
Das Logo für den Blog „buntleben“ jetzt gerade aktuell, weil ich durch dieses in die Top 100 gerutscht bin, was mich echt stolz macht! Und das war auch so „einfaches“ Projekt, weil meine Idee mit der Pusteblume und den „das l(L)eben färbenden Samen“ gleich gut ankam.
Was sind die größten Herausforderungen im Alltag eines Kreativen?
Meine größte Herausforderung ist sicherlich Familie (ich habe 2 kleine Kinder) und den Beruf unter einen Hut zu bekommen … Auf die Kreativität bezogen ist es aber für mich, sich selbst treu zu bleiben, und nicht mit dem Strom zu schwimmen, oder sich total zu verbiegen für einen Job. Wenn man natürlich nur von der Selbstständigkeit leben muss, ist das schwieriger und man muss denke ich manchmal auch Kompromisse eingehen und sich klar machen, dass man Dienstleister ist. Aber ich habe gerade noch den Vorteil, dass ich neben der Selbstständigkeit als Grafiker in Teilzeit festangestellt bin, da fällt das natürlich leichter.
Welchen Rat kannst Du jungen Menschen geben, deren Berufsziel es ist, Designer zu werden?
Bleibt euch selbst treu und glaubt an euch! Diese Branche ist machmal hart, aber ich glaube wenn man gut ist, kann man sich durchsetzen. Und man sollte sich eine „Nische“ suchen in der man gut ist und die zu einem und seinen Fähigkeiten passt.
Möchtest Du uns sonst noch etwas mitteilen?
Ich habe durch das Portal viel an Selbstbewusstsein gewonnen, es ist eine echte Bestätigung für mein Können, wenn ich ein Projekt gewinnen, denn es gibt hier wirklich auch SEHR gute Designer – und mit denen teilw. mithalten zu können macht mich schon ein bisschen stolz.
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