In unserer Serie 10 Fragen wollen wir Mitglieder aus der designenlassen.de-Community vorstellen. Für diese kleinen Interviews wählen wir Menschen aus, die auf designenlassen.de besonders aktiv sind und sich durch ihre gute Arbeit hervortun.
Auch kritische Stimmen sind uns hierbei willkommen, denn schließlich liegt es in unserem Interesse die Plattform stetig zu verbessern.
Heute steht uns Michael Bulgrin (designenlassen-Benutzername bulgrin) Rede und Antwort.
Seit wann bist du als Grafikdesigner Tätig?
Seit 1988. §§§
Du hast bei designenlassen.de schon mehrere Wettbewerbe gewonnen. Was ist dein „Erfolgsrezept“?
Von Erfolgsrezept kann man da eher nicht reden, denn wenn ich eins hätte, dann wäre die Anzahl meiner Gewinne im Verhältnis zu den Beteiligungen mit Sicherheit höher, wie bei einigen anderen deutlich sichtbar. Es gab einfach ein paar mal eine Übereinstimmung zwischen meinen Ideen und denen der entsprechenden Auftraggeber. Ansonsten ist hier auch sehr viel Lotterie im Spiel, da der Austausch zwischen den Auftraggebern und den Designern im Großteil der Fälle eher schwierig ist, zumindest was die Wettbewerbe betrifft, an denen ich bisher Teil hatte.
Welche Erfahrungen hast du insgesamt mit designenlassen.de gemacht?
Gemischte. Auf der einen Seite ist es schön, die Möglichkeit zu haben, an solchen „Ausschreibungen“ teil zu nehmen, ich frage mich nur manchmal, ob der Aufwand denn auch das Ergebnis, vor allem finanziell betrachtet, rechtfertigt. Auf der anderen Seite ist es ärgerlich, wenn ganz offensichtlich unlauter gewonnen wird, wo man einfach sieht, dass die Einzelteile in einem Entwurf mehr oder weniger „zusammenstiebitzt“ werden.
Welche Chancen bietet dir als Freiberufler designenlassen.de?
Im besten Fall ein kleines Zubrot zum regulären Verdienst und natürlich vor allem auch ehemals abgelehnte Entwürfe aus dem Archiv, vielleicht doch noch mal zu verkaufen.
Konntest du durch die gewonnenen Wettbewerbe bei designenlassen.de schon Folgeaufträge generieren?
In der Tat habe ich tatsächlich einen dauerhaften Kunden gefunden und zwei lockere Kontakte generiert. Ich würde mir natürlich mehr wünschen, aber bezogen auf die Anzahl meiner Gewinne, ist das schon ein recht guter Schnitt.
Wie sieht der Prozess der Entwicklung eines neuen Designs bei dir aus, nachdem du das Briefing eines Auftraggebers gelesen hast?
Einen Prozess gibt es da nicht direkt. Es ist eher so, dass ich mir sowieso nur Briefings anschaue, die preislich oder inhaltlich interessant finde, was ich durch Eure (designenlassen.de) Mails erstmal aussortiere. Sind diese ersten Voraussetzungen erfüllt, lese ich das komplette Briefing und entscheide dann, ob der „Job“ mich anspricht oder nicht. Dann kommt er auf die Merkliste und in den meisten Fällen ist es so, dass die Idee für eine Gestaltung dann auch relativ schnell gefunden ist. Wie gesagt, bediene ich mich auch sehr viel in den Hinterlassenschaften aus nunmehr fast 24 Jahren. Es gibt natürlich auch Fälle, wo ich mich eher zum Ergebnis „quäle“, aber diese sind dann eigentlich schon verloren.
Gibt es einige „Lieblingsdesigns“ unter deinen Arbeiten, auf die du besonders stolz bist?
Witzigerweise nur aus nicht gewonnen Wettbewerben.
Was sind die größten Herausforderungen im Alltag eines Kreativen?
Die höchste Qualität, die möglich ist, auch tatsächlich an den Kunden zu bringen und diesen davon zu überzeugen, dass man die Kompetenz besitzt, das richtige zu tun bzw. zu wissen.
Welchen Rat kannst du jungen Menschen geben, deren Berufsziel es ist, Designer zu werden?
Überlegt es Euch sehr gut, denn die Konkurrenz ist immens, da dies ja leider kein geschützter Beruf ist und somit jede Menge Semi-Profis wie auch Hobby-Grafiker unterwegs sind, die mit Low-Low-Budget-Preisen und eingeschränktem, aber für einen Großteil der potentiellen Kunden leider ausreichendem Können, den Markt verzerren.
Möchtest du uns sonst noch etwas mitteilen?
Man sollte das Preisgefüge betreffs der Mindestpreise vielleicht mal überdenken.
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