Designer-Interview: 12 Fragen an lopux

In unserer Serie 12 Fragen wollen wir Mitglieder aus der designenlassen.de-Community vorstellen. Für diese kleinen Interviews wählen wir Menschen aus, die auf designenlassen.de besonders aktiv sind und sich durch ihre gute Arbeit hervortun. Diesmal steht uns Igor Veselkov (designenlassen.de Benutzername: lopux) Rede und Antwort.
Erzähl uns ein bisschen über Dich. Seit wann bist Du als Grafikdesigner tätig? Wie kamst Du zum Grafikdesign?
Hallo! Ich heiße Igor, bin gebürtiger Russe, aber lebe bereits seit vielen Jahren in Spanien. Mein erster professioneller Arbeitsvertrag als „Designer“ war vor vielen, vielen Jahren eine Idee einer Nürnberger Firma, wo ich also begann als Grafikdesigner zu arbeiten. Aus dieser Zeit sind mir auch noch die Begriffe „Grüß Gott“ und „Mahlzeit“ bekannt. 🙂
Übrigens existiert das Unternehmen heute noch. Es hat aber seinen Namen und Hauptgeschäftsbereich inzwischen geändert. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre kann ich jetzt sagen, dass diese Zeit für mich die Beste war! Was das Designen angeht, so begann ich parallel Webprogrammierung zu studieren, welches später dann Webmastering hieß. Davor arbeitete ich bei einem Radiosender in Russland. Ich habe also weder eine künstlerische Ausbildung, noch hatte mein früherer Beruf etwas mit Design zu tun.
Bist Du Vollzeit als Grafikdesigner tätig? Wo?
Inzwischen bin ich selbstständig tätig. Für mich ist dabei die zeitliche Flexibilität ein großer Vorteil. Zum Beispiel kann ich am Dienstag nur insgesamt zwei Stunden arbeiten und am Mittwoch beginne ich dann um 9 Uhr morgens und ein neues Design fesselt mich bis tief in die Nacht. Meine Schwerpunkte sind das Webdesign und die Frontend-Entwicklung. Seltener arbeite ich an Logos oder Corporate Designs (also Briefpapiere, Visitenkarten usw.).
Du hast bei designenlassen.de schon viele Wettbewerbe gewonnen. Hast Du einen Geheimtipp?
Wenn ich meinen Geheimtipp verrate und der Rest der Designer ihm folgt, gewinne ich keinen einzigen Wettbewerb mehr! Nein, Spaß beiseite. Im Ernst, es gibt keine Geheimnisse: Du musst das Briefing sorgfältig lesen, dir die Geschichte deines Kunden und seiner Konkurrenz genau ansehen (manchmal wird dabei schon klar, welchen Stil er bevorzugt) und gerne dazu bereit sein, nachträgliche Änderungswünsche umzusetzen (ohne den Gedanken: „Bitte was? Wer kommt denn auf so eine Idee? Ich weiß es besser!“)
Welche Erfahrungen hast Du bereits mit designenlassen.de gemacht?
- Manchmal bedeutet desto einfacher, desto besser.
- Manchmal kann auch ein Auftrag mit niedrigem Budget wesentlich interessanter sein, als einer der die maximale Bezahlung verspricht.
- Wenn Du bereits am Anfang (manchmal gilt das auch erst gegen Ende) des Wettbewerbs eine 4 oder 5 Sterne-Bewertung bekommst, bedeutet das nicht, dass du bereits der Gewinner bist.
Wie hast Du von designenlassen.de erfahren, welchen Einfluss hat(te) designenlassen.de auf Deine Karriere?
Es ist so lange her, dass ich mich nicht genau erinnere, wie ich diese Seite gefunden habe. Aber was meine Karriere angeht, ist es zum Teil designenlassen.de zu verdanken, dass ich das letzte Unternehmen verlassen (in dem ich viele Jahre tätig war) und mich selbstständig gemacht habe.
Wie entwickelst Du ein neues Webdesign, nachdem Du ein Briefing gelesen hast?
Zuerst mache ich immer eine grobe Schwarz-Weiß-Skizze auf Papier oder direkt in Photoshop. Als nächstes fange ich an, einzelne Blöcke der Seite zu bearbeiten. Anschließend kommen die internen Teile dieser Blöcke dran: die Position der Elemente, Schriftarten, Bilder und Icons werden festgelegt. Die Wahl des Farbschemas steht immer am Ende der Arbeit an. Schlussendlich biete ich normalerweise zwei Design-Versionen an und daneben auch noch die Versionen für mobile Geräte.
Hast Du Lieblingsprojekte oder Lieblingsdesigns, auf die Du besonders stolz bist?
Das ist ein Paradoxon der Zeit. Tatsache ist, dass sich jedes deiner „besten“ Designs im Laufe der Zeit in „Wie konnte ich so etwas Schreckliches tun??“ verwandeln wird!
Was ist Deiner Meinung nach der schwierigste Teil beim Erstellen eines Webdesign?
Am schwierigsten ist es, sich selbst davon abzuhalten das gleiche Design für verschiedene Kunden zu kopieren und zu wiederholen. Aber wenn man keine Freude mehr daran hat neue Designs zu erstellen, dann ist es vielleicht an der Zeit sein Spezialgebiet zu ändern.
Wie bist Du auf den Benutzernamen lopux gekommen?
Das ist eine sehr alte Geschichte. Es ist ein Spieleralias, den ich mir damals für das Spiel „Quake“ ausgesucht habe. Auf russisch wird dieses Wort „лопух“ geschrieben und bedeutet „eine einfach denkende Person, die leicht zu täuschen ist“.
Was tust Du, wenn Du gerade nicht designst?
Ich gehe gerne wandern, schwimme und lese Bücher. Außerdem gibt es immer viel (wirklich VIEL!) Musik in meiner Playlist und ich suche ständig nach neuen Bands. Frag‘ mich nicht in welchem Stil, ich höre so gut wie alles. Ah, und ich koche sehr gerne und denke, dass das vielleicht mein nächster Beruf sein könnte.
Was unterscheidet Deiner Meinung nach ein schlechtes Design von einem wirklich guten Design?
In meinen Augen gibt es kein schlechtes Design. Es gibt ein veraltetes Design. Es gibt ein Design, das nicht zu einem bestimmten Ziel oder Kunden passt. Es gibt ein Avantgarde-Design, das für viele Menschen unverständlich ist. Aber wenn ein „schlechtes“ Design seine Arbeit leistet und Kunden anzieht (sieh dir nur mal die Websites der bekanntesten Investmentunternehmen der Welt an. Ich war sehr überrascht!), warum wird es dann als „schlecht“ angesehen?
Woher nimmst Du die Inspiration für Deine Designs?
Von überall! Manchmal reicht es aus, den Blick vom Bildschirm abzuwenden.
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