Der Onlineshop ist live, das Design steht, erste Besucher kommen über Social Media oder Google, aber am Ende bleibt der Warenkorb oft leer. Das ist leider ein gängiges Szenario für Shopbetreiber. Aber genau hier lohnt sich ein Blick auf typische Stolperfallen, die vielen Unternehmen gar nicht bewusst sind.



Unklare Zielgruppe und schwammige Botschaft
Ein häufiger Fehler am Anfang ist es, „für alle“ zu verkaufen. Wenn nicht klar ist, wen man genau ansprechen möchte, wirkt der Shop schnell austauschbar und Besucher erkennen dann nicht auf den ersten Blick, ob sie hier richtig sind, und brechen schneller ab. Um einen Onlineshop erfolgreich zu machen, ist eine klare Botschaft auf der Startseite hilfreich. Verständliche Texte, konkrete Beispiele und passende Bilder sind dabei hilfreicher als allgemeine Floskeln, da sie Orientierung geben.
Design ohne Nutzerbrille
Ein schöner Shop ist nicht automatisch nutzerfreundlich. Wenn wichtige Elemente schlecht platziert oder schwer lesbar sind, finden Besuchende sich nicht zurecht. Dazu gehören etwa versteckte Menüs, zu kleine Buttons, unklare Kategorien oder überladene Seiten. Gute Nutzerführung bedeutet, dass der nächste Schritt immer offensichtlich ist: Produkt ansehen, in den Warenkorb legen, zur Kasse gehen. Ein übersichtliches Layout mit ausreichend Weißraum, gut lesbaren Schriften und klaren Kontrasten unterstützt diesen Weg.

Schwache Produktseiten
Produktseiten sind oft das Herzstück eines Shops. Zu knappe Beschreibungen, fehlende Größenangaben, unscharfe oder wenige Bilder und keine Hinweise zu Material, Pflege oder Einsatzmöglichkeiten verunsichern Interessierte. Wenn Fragen offenbleiben, wandern viele lieber zu einem anderen Anbieter. Besser sind klare, gut strukturierte Infos:
- Bulletpoints zu den wichtigsten Eigenschaften
- mehrere Fotos aus unterschiedlichen Perspektiven
- ein Bild im Einsatzkontext
Kundenbewertungen oder kurze Hinweise zu häufigen Fragen können zusätzlich Vertrauen schaffen.
Hürden im Bestellprozess
Ein weiterer Klassiker sind unnötig komplizierte Checkouts. Pflicht zur Registrierung, viele einzelne Schritte, überraschende Zusatzkosten ganz am Ende oder wenige Zahlungsmöglichkeiten führen dazu, dass Warenkörbe stehen gelassen werden. Gerade mobile Nutzer brechen ab, wenn Formulare zu lange dauern oder schlecht bedienbar sind.
Ein guter Checkout ist kurz, übersichtlich und transparent. Gastbestellung, frühzeitige Anzeige aller Kosten und vertraute Zahlungsmethoden senken Hürden spürbar. Klare Fehlermeldungen helfen außerdem, wenn einmal etwas nicht korrekt ausgefüllt wurde.
Fehlendes Vertrauen
Menschen kaufen nur dort, wo sie sich sicher fühlen. Fehlen Impressum, Kontaktdaten, Informationen zu Versand, Rückgabe und Datenschutz oder wirken sie versteckt, entsteht schnell ein ungutes Gefühl. Auch unsichere Verbindungen ohne SSL Zertifikat (https) schrecken ab.
Vertrauen lässt sich durch transparente Informationen, Gütesiegel, Kundenstimmen und ein klares, seriöses Erscheinungsbild aufbauen. Eine sichtbare Kontaktmöglichkeit, etwa E Mail und gegebenenfalls Telefonnummer, signalisiert, dass hinter dem Shop echte Menschen stehen.
Zu wenig Fokus auf Mobilgeräte
Viele Käufe werden heute auf dem Smartphone vorbereitet oder direkt abgeschlossen. Wenn ein Shop auf mobilen Geräten schlecht lesbar ist, Buttons zu klein sind oder Elemente verrutschen, springen Nutzer schnell ab. Ein reines „Zusammenschieben“ der Desktop Version reicht dafür meist nicht. Responsive Design, große klickbare Flächen, gut lesbare Schriftgrößen und kurze Ladezeiten sind entscheidend, um mobile Besucher nicht zu verlieren.
Kein Plan für Optimierung
Ein Onlineshop ist kein fertiges Produkt, sondern ein laufendes Projekt. Wer nicht misst, welche Seiten gut funktionieren und wo viele Nutzer abspringen, tappt im Dunkeln. Ohne Zahlen bleibt oft nur das Bauchgefühl, warum der Warenkorb leer bleibt.
Einfache Webanalyse Tools zeigen, welche Seiten besonders wichtig sind, wo Nutzer den Shop verlassen und welche Produkte häufig angesehen, aber selten gekauft werden. Auf dieser Basis lassen sich Schritt für Schritt Verbesserungen testen, um einen bestehenden Onlineshop erfolgreich machen zu können, statt immer nur mehr Traffic auf dieselben Schwachstellen zu schicken.
