Wenn Du ein Unternehmen aufbauen möchtest, musst Du Dich früher oder später mit seinem Auftreten befassen, also damit, wie es von anderen wahrgenommen werden soll. Sicherlich hast Du im Zusammenhang mit einer Unternehmensgründung bereits vom Corporate Design gehört. Dieser Begriff wird ganz gerne mit der Corporate Identity verwechselt. Allerdings ist das Corporate Design nur ein Bestandteil der Corporate Identity und bezieht sich auf die rein visuellen Elemente der Firma, wie zum Beispiel dem Logo, der Typografie, den Schriften, Farben und so weiter.
Bei der Corporate Identity jedoch wird die Firma wie eine eigenständige Identität betrachtet, welcher ein bestimmter Charakter zugewiesen wird. Das umfasst, wie die Firma handelt, kommuniziert und insgesamt auftritt. Diese vom Betrachter wahrgenommene Identität nennt sich dann die Corporate Identity. Nachfolgend erfährst Du, warum diese so wichtig ist und warum Du Dir schon ziemlich früh Gedanken darüber machen solltest.
Warum ist die Corporate Identity so wichtig?
Jedes Unternehmen hat ein Image. Die Frage ist, ob Du das Image Deiner Firma selbst gestaltest oder es allen anderen überlässt. Ich hoffe, wir sind uns einig, dass der Eindruck, den Dein Unternehmen bei anderen hinterlässt, kein Zufall sein sollte, sondern ganz in Deiner Hand liegt. Du bestimmst, wie Deine Firma aussehen, sich anhören, sich verhalten und wie sie wirken soll. Deine Zielgruppe, Mitarbeiter und Geschäftspartner sollen im besten Fall davon dann nur noch beeindruckt sein und sich im noch besseren Fall damit identifizieren. Aber all das liegt in Deiner Hand. Durch die Entwicklung einer Corporate Identity übernimmst Du als Unternehmer das Steuer und baust ein konsistentes und eindeutiges Image auf, in das Du längerfristig investieren kannst. Dies bildet Vertrauen, Wiedererkennung und festigt die Bindung an Deine Kunden. Eine Corporate Identity ist also im Grunde das Definieren, wer Deine Firma ist und auch in fünf oder zehn Jahren noch sein soll. Dadurch musst Du Dich gezwungenermaßen damit auseinandersetzen, wohin Du willst und wie Du dies meistern möchtest. Du kannst also jetzt schon damit loslegen, die Weichen dafür zu stellen, ohne später alles umschmeißen zu müssen, weil der Name vielleicht doch nicht passt und das Logo zu kindisch und nicht edel genug wirkt. Außerdem wäre es doch besser, alle zu siezen, statt zu duzen. Eine falsche Corporate Identity wirkt genauso unseriös, wie eine fehlende. Wenn Du all dies sowieso festlegen musst, warum dann nicht gleich? Die Vorteile überwiegen:
- ein einheitliches Gesamtbild, das auch entsprechend wahrgenommen wird
- klare Vorgehensweisen zum Erreichen Deiner Ziele
- ein festgelegtes Kommunikationskonzept nach innen und außen
- ein roter Faden, der sich durch alle Bereiche zieht und für Wiedererkennung und Vertrauen sorgt
- ein einheitliches Design, das sich in der Geschäftsausstattung, den Räumlichkeiten und dem Marketing widerspiegelt
- klare Visionen und Werte, die Teil der Unternehmenskultur sind und von den Mitarbeitern nach außen getragen werden
- seriöses Auftreten gegenüber der Zielgruppe, der Konkurrenz und möglichen Financiers
Du siehst, eine Corporate Identity ist ziemlich wichtig für ein seriöses Unternehmen, da sie maßgebend für das wie und wann des Erreichens Deiner Ziele ist. Außerdem zwingt sie Dich einen Blick in die Zukunft zu werfen. Möchtest Du in zehn Jahren immer noch vom Keller Deiner Eltern aus arbeiten oder eine international tätige Firma mit einer hohen Anzahl an Mitarbeitern führen? Es kann natürlich sein, dass Du nicht gleich alles richtig machst, aber Du solltest nun schon damit beginnen, dies zu versuchen.
Die eigene Persönlichkeit als Element der Corporate Identity
Als Firmengründer hat man bestimmte Werte und Visionen, die grundlegende Merkmale für Deine Firma und wichtig für die Gründung Deines Unternehmens sind. Die Identität der Firma hat also auch ganz viel mit der Identität des Gründers zu tun, also mit Dir. Was macht Dich aus und sorgt somit für den entscheidenden positiven Unterschied zwischen Deiner Firma und Deiner Konkurrenz?
Deine Visionen
Du musst also die Corporate Identity nicht aus dem Nichts entwickeln, sondern nur Deine Visionen festhalten. Damit entwickelst Du gleichzeitig ein klares Bild davon, wie Dein Unternehmen wirken und handeln soll, was sich wiederum in der Kommunikation und den Entscheidungen niederschlägt, die mit Deinen eigenen Vorstellungen übereinstimmen.
Deine Werte
Der Charakter Deiner Firma wird maßgeblich durch Deine Werte bestimmt. Sie stehen dafür, woher Du kommst, wer Du bist und wohin Du damit gelangst. Deine Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner werden bei jeder Interaktion mit Deiner Firma einen Eindruck davon erhalten. Dies geschieht ganz nebenbei im Arbeitsalltag oder bei einer Kaufabwicklung.
Angenommen Du verkaufst Artikel über einen Onlineshop und ein Kunde möchte etwas zurückschicken, aber findet online keine Möglichkeit, dies zu tun und erreicht auch nie jemanden unter der Kundenhotline, dann gehört Ehrlichkeit schon mal nicht zu Deinen Werten und wird diesen und viele weitere zukünftige Kunden für immer vergraulen.
Insgesamt sollten Deine Visionen und Werte positive Emotionen auslösen und in all Deinen Handlungen, wie zum Beispiel der Kommunikation intern oder extern oder in Deinen Werbekampagnen, mitschwingen. Deine angebotene Dienstleistung wird es Dir ermöglichen, Kunden zu erhalten, jedoch Deine Werte und Visionen sorgen dafür, dass sie auch Kunden bleiben.
Teilkomponenten der Corporate Identity
Die Corporate Identity wird in verschiedene Bereiche unterteilt, die sich aus dem Corporate Design, der Corporate Communication, dem Corporate Behaviour und der Corporate Culture ergeben. Die Summe dieser Teile bilden im besten Fall ein stimmiges Gesamtbild nach innen und außen und haben über einen längeren Zeitraum Bestand. Denn wenn man eine Corporate Identity entwickelt, sollte diese nicht nur widerspiegeln, wie das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt ist, sondern wie es auch in sagen wir mal fünf Jahren aussehen wird. Eine Corporate Identity ist also keine Modeerscheinung, sondern eine feste Persönlichkeit, dessen Erfolg auch auf ihre Beständigkeit zurückzuführen ist.
Corporate Design (CD)
Ein ganz wichtiger Teil der Corporate Identity ist das Corporate Design. Nicht selten wird beides miteinander verwechselt, wobei sich das Corporate Design oder auch einfach CD, rein aus den visuellen Elementen der Firma ergibt. Das erste was einem dazu einfällt ist natürlich das Logo und damit das im Grunde wichtigste visuelle Element des CDs. Denn es findet sich überall wieder und soll sich natürlich im Gedächtnis der Zielgruppe einbrennen. Mit irgendeinem Clipart ist dies nicht getan, darum ist es wichtig, sich mit dem Logo intensiv auseinander zu setzen. Es muss das Unternehmen widerspiegeln und wieder erkennbar sein. Grafik und Form spielen dabei eine genauso große Rolle wie Schrift und Farbe. Alles muss miteinander harmonieren und Sinn ergeben. Werden Schriften gemischt, so dürfen sie sich nicht gegenseitig die Schau stehlen. Auch die Farben sollten sich nicht beißen und zur Branche passen.
Als nächstes kann es dann an die weitere Geschäftsausstattung gehen. Das bedeutet in erster Linie Briefpapier und Visitenkarten. Dies sind zwar Mittel, die hauptsächlich offline eingesetzt werden, aber ganz wichtig für den Erfolg Deines Unternehmens sind, denn Printmedien sind nach wie vor sehr bedeutend, da Du auch durch Deine Anzeigenschaltung, Produktgestaltung und Fahrzeugbeschriftung Kunden erreichst. Im CD wird die rote Linie entwickelt, die sich nun visuell durch alles zieht, das man im Zusammenhang mit Deiner Firma mit den Augen erfassen kann. Dazu zählen übrigens auch das Interior Design Deiner Büroräume und eine ansprechende Firmenkleidung. Aber Deine Firma darf nicht nur offline stattfinden. Ganz wichtig ist, was sich online abspielt. Dazu gehören Deine Webseite, Landingpages und Deine Social-Media-Kanäle. Die meisten Kunden werden Dich über Google suchen, statt über die Gelben Seiten und bekommen durch Deinen Content online auch einen viel umfassenderen Eindruck.
Mit dem Corporate Design legst Du also den Grundstein fest. Logischerweise sollte dieser nicht ständig umgeworfen werden, sondern eine solide Basis auf längere Zeit darstellen.
Corporate Communication (CC)
Die Corporate Communication umfasst die gesamte Unternehmenskommunikation, nach innen und außen. Das heißt also sowohl mit den Mitarbeitern, als auch mit den Kunden und Geschäftspartnern. Dieser einheitliche Ton, der zum Beispiel auch in Werbemaßnahmen angewandt wird, dient unter anderem dazu, das Image der Firma zu festigen.
Corporate Behaviour (CB)
Das Corporate Behaviour gibt das Verhalten der Firma gegenüber der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit wieder. Beim CB geht es also darum, wie das Verhalten des Unternehmens und aller Mitarbeiter wahrgenommen wird.
Dabei unterscheidet man drei Teilbereiche:
- Das instrumentale Unternehmensverhalten: Darunter fallen zum Beispiel das Preismanagement und die Mitarbeiterführung
- Das medienbezogene Unternehmensverhalten: Darunter fallen alle Arten der Kommunikationspolitik, was die Werbemittel und auch das Verhalten zu den Medien einschließt
- Das personenbezogene Verhalten: Darunter fällt das Verhalten der Mitarbeiter zueinander, aber auch nach außen hin
Corporate Culture
In der Corporate Culture, also der Unternehmenskultur, wird die Firmenphilosophie durch die Festlegung bestimmter Überzeugungen und Werte konkretisiert, was wiederum Einfluss auf den Charakter der Firma hat und damit die Wahrnehmung der Zielgruppe beeinflusst.
Wie entwickelt man eine Corporate Identity?
Eine Corporate Identity soll entstehen – aber wo und wie fängt man am besten an? Beginne doch einfach mal damit, Dir Deine Firma als eine Person vorzustellen und nun stell Dir vor, sie betritt den Raum. Wie würde sie aussehen, wie würde sie sich verhalten und was hätte sie bereits erlebt?
Wenn Du möchtest, kannst Du dieser Person nun also Eigenschaften geben und auf diesem Wege ein Profil erstellen, um sie etwas besser vor Augen zu haben. Hier kannst du von der Nationalität, über die Haarfarbe, dem Geschlecht und dem Lifestyle alles aufzählen und am besten auch gleich schriftlich festhalten. So machst Du Dir ein umfassendes Bild der Identität, die Du Dir als Deine Firma wünschst. Wenn Du hier alle Fragen zur Identität Deiner Firma beantwortet hast, dann hast Du auch eine Definition davon, wie sie optisch wirken soll. Hältst Du dies in einem ausführlichen Briefing fest, so kann im nächsten Schritt das Corporate Design entwickelt werden und da sollte unbedingt ein professioneller Designer ans Werk gehen. Hier auf designenlassen.de hast Du die Möglichkeit, nicht nur einen Designer, sondern eine Vielzahl von Designern an Deiner CI arbeiten zu lassen. Jeder setzt anhand Deines Briefings um, was er selbst für ein gelungenes und passendes Corporate Design für Dein Unternehmen hält. Per Feedback kannst Du Änderungen umsetzen lassen, bis Dein Wunschdesign perfekt ist und es dann zum Gewinner küren. Die fertigen Dateien, wie Logo, Briefpapier und Visitenkarte erhältst Du zzgl. der uneingeschränkten Nutzungsrechte zu einem von Dir zu Beginn festgelegten Preisgeld. Einfacher geht es kaum.
In Deinem Corporate Design sollten bestenfalls auch gleich Schriften und Farben festgehalten werden, sodass diese überall eingesetzt werden können. Geschickterweise sollte Deine Schriftart sowohl on- als auch offline verwendbar sein und in verschiedenen Schriftschnitten kommen, sodass Du sie für fett, dünn oder auch kursiv einsetzen kannst. Denn nicht jede Schriftart verfügt über mehrere Schnitte. Da sie aber sowohl dick auf Plakaten, als auch dezent als Fließtext in Deiner Geschäftskorrespondenz funktionieren sollte, wäre es sinnvoll, gleich zu Beginn die passende und entsprechend umfassende Schrift als Hausschrift festzulegen.
Steht das Design, so wird nun auch vorstellbar, wie die Büroräumlichkeiten aussehen sollten. Das Gesamtbild erschließt sich nach und nach und Du wirst merken, es beginnt alles mit der Persönlichkeit Deiner Firma, die Du zu Beginn für Dich ausführlich beschrieben hast. Wenn Du ihre Eigenschaften konkret festgehalten hast, weißt Du auch wie diese Person nach innen und außen wirken soll. Wie sie mit den Mitarbeitern kommuniziert, aber auch mit den Kunden oder Geschäftspartnern (Corporate Communication).
Ein bestimmtes Verhalten kristallisiert sich heraus und wird typisch für dieses Unternehmen (Corporate Behaviour). Je klarer dies ist, desto einfacher wird es, sich seiner entwickelten Linie treu zu bleiben. Bei der Burger-Kette Hans im Glück zum Beispiel merkt man gleich, dass den Mitarbeitern ein bestimmter Umgangston aufgetragen wird. Es wird ganz besonderen Wert auf Höflichkeit gelegt und darauf, dass man sich gleich wohl und vielleicht auch wie Zuhause fühlt. Man wird direkt höflich empfangen, ganz natürlich geduzt und genauso höflich wieder verabschiedet. Natürlich legen die meisten Firmen Wert darauf, Hans im Glück ist jedoch eines der Unternehmen, bei dem dieses Konzept sehr im Vordergrund steht und auch im Gedächtnis bleibt.
Insgesamt kann es nicht schaden, dass Du die Konzepte anderer Unternehmen genauer unter die Lupe nimmst. Dabei kannst Du gleich mehr über Deine Mitbewerber erfahren. Aber sicherlich ist es auch hilfreich, Firmenkonzepte zu studieren, die vielleicht gar nichts mit Deiner Branche zu tun haben. Wenn Dir beispielsweise die Ehrlichkeit und Transparenz eines bestimmten Unternehmens gefällt und die Lockerheit und der Humor eines anderen, so kannst Du dies ebenso für Dich in Erwägung ziehen, sofern dies zu Dir und Deiner Firma passt.
Zusammenfassung und Fazit
Du musst nicht an Tag eins Deiner Firmengründung eine fertige Corporate Identity parat haben. Allerdings bedeutet sie nichts anderes, als ein exaktes Gesamtbild Deines Unternehmens, inklusive visueller Elemente, dem angestrebten Verhalten, den gewünschten Kommunikationsstilen und dem Ausleben der Werte, die Dich und Deine Firma ausmachen. Es ergibt daher viel Sinn, sich schon früh mit der Planung der Corporate Identity zu befassen, damit auch das Corporate Design entsprechend entwickelt werden kann.
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