In unserer Serie 10 Fragen wollen wir Mitglieder aus der designenlassen.de-Community vorstellen. Für diese kleinen Interviews wählen wir Menschen aus, die auf designenlassen.de besonders aktiv sind und sich durch ihre gute Arbeit hervortun.
Auch kritische Stimmen sind uns hierbei willkommen, denn schließlich liegt es in unserem Interesse die Plattform stetig zu verbessern.
Heute steht uns Stephanie Sansom (designenlassen-Benutzername mang gon) Rede und Antwort.
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Seit wann bist du als Grafikdesigner Tätig?
Ich habe 1993 mein Studium abgeschlossen und dann sofort in einer Werbeagentur angefangen, in der ich während des Studiums ein Praktikum absolviert habe.
Den Schritt in die Selbstständigkeit habe ich erst 2004 gewagt und dann hat es eine Zeit gedauert, bis es auch wirklich geklappt hat.
Du hast bei designenlassen.de schon mehrere Wettbewerbe gewonnen. Was ist dein „Erfolgsrezept“?
Ein Rezept gibt es da sicher nicht wirklich.
Für mich ist persönliches Interesse an dem Auftrag sehr hilfreich. Ich lasse beispielsweise gern die Finger von Aufträgen die ein sehr „technisches“ Design
verlangen. Das liegt mir nicht besonders und es gibt hier viele Kollegen, die das
deutlich besser können.
Außerdem läuft es auch ganz gut, wenn ich beim ersten Durchlesen des Briefings gleich eine zündende Idee habe (oder wenigstens meine eine zu haben.)
Ansonsten: Briefings und Kommentare des Auftraggebers aufmerksam lesen und vor allem keine Zeit mit Aufträgen verschwenden, bei denen es schnell klar wird, dass die Chemie nicht stimmt. Diese Zeit kann man dann anderswo sinnvoller investieren.
Glück spielt am Ende sicher auch eine große Rolle.
Welche Erfahrungen hast du insgesamt mit designenlassen.de gemacht?
Bislang in erster Linie recht gute Erfahrungen. Sonst würde ich das hier nicht machen. Ich habe schon sehr nette und interessante Leute kennengelernt. Außerdem lerne ich noch immer dazu …
Welche Chancen bietet dir als Freiberufler designenlassen.de?
Man hat im „normalen Leben“ nie und nimmer die Chance so viele Auftraggeber zu erreichen.
Und vor allem kann man sich normalerweise die Aufträge nicht aussuchen. Das finde ich großartig! In der Werbeagentur hat man in der Regel einen kaum wechselnden Kundenstamm zu bedienen, wobei es egal ist, ob einem der Kunde liegt oder nicht.
Ein weiterer Vorteil für mich als Mutter: Ich kann mir meine Zeit frei einteilen. Es sei denn, es geht um ein gewonnenes Projekt. Da bin ich immer darauf bedacht, die Daten schnellstmöglich zu übermitteln.
Hier dabei zu sein füllt für mich persönlich hervorragend die „Lücken“. Dabei spare ich Zeit, die ich normalerweise für den Bürokram (Rechnungen, Angebote, etc.) aufbringen müsste. Zurzeit rechnet sich das für mich. Bei einer Erfolgsquote von unter 10 % würde ich allerdings schon überlegen, ob sich der Zeitaufwand insgesamt lohnt …
Konntest du durch die gewonnenen Wettbewerbe bei designenlassen.de schon Folgeaufträge generieren?
So viele waren es ja bislang noch nicht ;-).
Aber ja – kleine Folgeaufträge gab es schon und einige stehen noch aus. Besonders bei Existenzgründungen sind die Auftraggeber ja teilweise noch gar nicht so weit. Da fehlen dann noch vollständige Adressen, etc. Aber wenn dann alles geregelt ist, sollen die Folgeaufträge kommen. Ich bin gespannt …
Wie sieht der Prozess der Entwicklung eines neuen Designs bei dir aus, nachdem du das Briefing eines Auftraggebers gelesen hast?
Wenn ich meine, eine gute Idee zu haben, lege ich sofort los. Wenn das nicht so ist, ich aber trotzdem Interesse an dem Auftrag habe, dann schlafe ich gern eine Nacht darüber und mache mir so ganz nebenbei Gedanken darüber in der Hoffnung, dass es dann irgendwann „klingelt“.
… Bis jetzt ist eigentlich jeder Auftrag von der Entwicklung her anders gelaufen: Mal habe ich mit der Typo angefangen, mal mit einem Signet … und dann muss man letztendlich zusehen, dass es insgesamt harmonisch wird. Über die Farbigkeit mache ich mir allerdings grundsätzlich zuletzt Gedanken.
Gibt es einige „Lieblingsdesigns“ unter deinen Arbeiten, auf die du besonders stolz bist?
DISADA war toll! Mal etwas Anderes. Das Kniffelige war, dass die Auftraggeberin
ihr Logo auch auf so kleine Schmuck-Tags gravieren wollte. Sie wollte aber auf keinem Fall auf das ganze „Geschnörkel“ verzichten. Also haben wir letztendlich den Schriftzug als zweite Version „ausgeklinkt“ und sie war happy.
Aktuell bin ich relativ stolz auf das „von wegen“-LOGO. Es ist mir einfach
so leicht „von der Hand gegangen“ und ich habe noch nie für ein Logo so
viel positives Feedback bekommen … Gestern sogar von einer Kollegin hier auf der Seite. Das hat mich ganz besonders gefreut! Darum möchte ich hier mal allgemein sagen: Ihr macht hier teilweise wirklich tolle, kreative und professionelle Arbeit! Womit ich keinesfalls alle gleichstellen möchte – aber zum Teil ist die Konkurrenz wirklich gut … und darum bin ich dann schon fast auf jedes Design stolz, mit dem ich hier gewinne.
Was sind die größten Herausforderungen im Alltag eines Kreativen?
Nebenbei noch Kinder zu erziehen ;-). Nein – ich denke, man muss aufpassen, dass die Einnahmen in diesem Beruf den Aufwand rechtfertigen. Das gilt für die Projekte hier, genau wie für die „normalen“ Aufträge. Besonders bei Illustrationen finde ich das teilweise schwierig.
Welchen Rat kannst du jungen Menschen geben, deren Berufsziel es ist, Designer zu werden?
Macht auf jedem Fall eine vernünftige Ausbildung! Bei aller Kreativität … ein wenig Handwerk gehört auch dazu. Und sammelt erst mal Erfahrungen, bevor Ihr euch selbstständig macht. Nur so könnt Ihr später Eure Kunden vernünftig beraten und Designs abliefern, die im wirklichen Leben auch funktionieren.
Außerdem schließe ich mich gern meinen Vorgängern hier an: Es ist nicht einfach, in diesem Beruf Erfolg zu haben. Es gibt leider sehr viel Konkurrenz durch Quereinsteiger, die eigentlich nicht wirklich wissen, was sie tun – aber dafür durch billige Designs die Preise kaputt machen.
Möchtest du uns sonst noch etwas mitteilen?
Na klar:
Ich denke, das ist hier eine tolle Sache für Auftraggeber und Designer. Macht weiter so!
Wie gesagt: Mir haben die Projekte hier ganzes Stück weiter geholfen und dafür kann ich mich eigentlich nur bedanken!
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Hier geht es zum letzten Designer-Interview mit bulgrin