Auftraggeber-Interview: Daniel Brohm von BottleCrop
Erzählen Sie uns doch zunächst etwas über sich und Ihr Unternehmen?
Gemeinsam mit meinem Geschäftspartner Nico Domurath habe ich vor viereinhalb Jahren INTEGAR – Institut für Technologien im Gartenbau gegründet. Wir waren beide mehr als sechs Jahre lang wissenschaftliche Mitarbeiter im Bereich des Gartenbaus tätig und haben uns entschlossen mit verschiedenen Dienstleistungen, Forschungsthemen und Produktentwicklungen selbstständig zu machen.
„BottleCrop – Der Salat aus der Flasche“ ist eine unserer Produktentwicklungen. Es handelt sich um ein vereinfachtes hydroponisches Pflanzenanzuchtsystem. BottleCrop-Salate wachsen hierbei nicht in Erde, sondern die Pflanzen ernähren sich über eine Nährlösung direkt aus einer Flasche. Alle „Zutaten“ für drei erfolgreiche Aufzuchten sind im System enthalten. Im Gegensatz zu allen anderen Anbauformen verbraucht BottleCrop nur einen Bruchteil an Wasser. Spritzmittel werden nicht benötigt, da die Pflanzen in der Wohnung oder im Büro wachsen.
Wir haben BottleCrop vor einem Jahr erfolgreich über ein Crowdfunding-Projekt auf startnext.de finanziert. Seit Ende Februar 2014 ist BottleCrop auf dem Markt und erfreut sich großer Beliebtheit. Das Interesse für moderne und ressourcenschonende Anbauverfahren wird in Deutschland immer größer.
Wie waren Ihre Erfahrungen mit der Finanzierung über Crowdfunding?
Crowdfunding ist eine wunderbare Möglichkeit auch kleinere Projekte auf den Weg bringen zu können. Ohne die Anschubfinanzierung hätten wir BottleCrop nicht ohne weiteres und in der kurzen Zeit realisieren können, da die initialen Investitionskosten für individuell gestaltete Produkte sehr hoch sind. Das Pitch-Video, also das Video, bei dem man seinen potentiellen Geldgebern seine Idee vorstellt, ist sicher eine der beiden wesentlichen Herausforderungen für die meisten Leute. Sowohl die technische Komponente, als auch die Situation plötzlich vor einer Kamera von seiner Idee zu sprechen war neu für uns. Während der Funding-Phase kommt dann der Zeitpunkt, wo man massiv nach außen kommunizieren muss, dass hier eine tolle Idee darauf wartet unterstützt zu werden. Schnell hat man zwar Familie und Bekannte informiert, der Rest der Welt bleibt jedoch ahnungslos, wenn man hier nicht ein paar tolle Ideen hat, um mehr Leute auf das Projekt aufmerksam zu machen.
Was genau haben Sie auf designenlassen.de ausgeschrieben und was hat für Sie den Ausschlag gegeben, das Projekt als Designwettbewerb durchzuführen?
Eins unserer Gegenleistungen im Crowdfunding ist ein T-Shirt mit einem BottleCrop-Motiv gewesen. Dieses Motiv haben wir auf designenlassen.de in Auftrag gegeben. Es sollte witzig sein und die Idee des Flaschensalates vermitteln. Wir haben die Plattform genutzt, weil wir relativ schnell ein passendes T-Shirt brauchten. Da man den finanziellen Rahmen selbst bestimmt und man allen Online regeln kann, blieben uns zeit- und geldraubende Vorarbeiten erspart. Auch die Vielzahl an unterschiedlichen Ideen, die aufkommen können, waren für uns ein Anreiz, das T-Shirt über designenlassen.de in Auftrag zu geben.
Wie war der Projektverlauf? Wie war die Zusammenarbeit mit den Designern auf der Online-Plattform?
Das Einstellen der Projektidee erforderte eine etwas umfangreicherer Beschreibung, da schnell klar wurde, dass aufgrund der Neuartigkeit des Flaschensalates, nicht allen Designern gleich klar war, worum es eigentlich geht. Anfänglich kamen nur schleppend Motive herein, zum Ende hin wurden es dann immer mehr. Durch die Möglichkeit die Motive gleich zu bewerten und dem Designer ein Feedback zu geben, wurden die Bilder immer besser. Zum Schluss waren es 35 Designs, die uns für das T-Shirt vorgeschlagen wurden. Die Qualität variierte von einfach bis genial!
Können Sie uns sagen, warum genau dies Ihr Gewinner-Design wurde?
Bei der Auswahl des passenden Motivs haben wir es uns leicht gemacht und die Abstimmfunktion der Plattform genutzt, um unsere Crowdfunding-Fangemeinde in die Entscheidung einzubeziehen. Wir haben zwölf Designs zur Abstimmung gestellt und waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Haben Sie für andere Auftraggeber Tipps für einen erfolgreichen Projektverlauf?
Ich denke, je mehr man einem Designer von seiner Idee erzählt, umso besser kann er arbeiten. Man sollte aber darauf verzichten, zu viele Vorgaben zu machen, da sie die Kreativität beziehungsweise die Ideenvielfalt auch einschränken können.
Wie geht es jetzt weiter? Was sind Ihre Pläne mit dem neuen Design?
Wir produzieren und verkaufen weiter unseren BottleCrop-Salat über unseren Online-Shop (shop.integar.de). Ab Februar 2015 wird es neben dem Salat auch zwei Basilikum-Typen geben. Außerdem lassen wir derzeit eine Verkaufsverpackung entwickeln, um BottleCrop auch in Geschäften anbieten zu können. Weiterhin arbeiten wir an zwei Lehrmittel-Editionen vom Flaschensalat, welche verschiedene Experimente enthalten werden.
Hier geht es zu unserem letzten Auftraggeber-Interview mit Christian Häfner.
[…] Hier geht es zu unserem letzten Auftraggeber-Interview mit Daniel Brohm. […]