In unserer Serie 10 Fragen wollen wir in unregelmäßigen Abständen Mitglieder aus der designenlassen.de-Community vorstellen. Für diese kleinen Interviews wählen wir Menschen aus, die auf designenlassen.de besonders aktiv sind und sich durch ihre gute Arbeit hervortun.
Heute steht uns Michael Bertrams stellvertretend für ein Team aus Kreativen Rede und Antwort. Gemeinsam arbeiten sie auf designenlassen.de unter dem Benutzernamen zahmundzornig.
Seit wann seid ihr in der Grafikdesign Branche tätig?
Seit 2004 arbeiten ich und meine Mitarbeiter/innen für mittelständische und kleine Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als Team nehmen wir auch an den Wettbewerben bei designenlassen teil. Je nach unserem Arbeitsaufkommen nutzen wir das Portal bei Leerläufen oder wenn wir neben unseren Arbeiten für Bestandskunden den Nervenkitzel im Wettbewerb suchen.
Ihr habt bei designenlassen.de schon mehrere Wettbewerbe gewonnen. Wie lautet das “Erfolgsrezept”?
Dran bleiben und zuhören. Bei der Menge an guten Designern ist es wichtig, über den gesamten Projektzeitraum am Ball zu bleiben. Insbesondere dann, wenn die ersten Vorschläge dem Kunden gefallen. Wichtig ist dabei die Kommunikation mit den Kunden. Nur so kann man herausfinden, was der Auftraggeber wirklich möchte. Manchmal muß man aber auch frühzeitig den Absprung schaffen, wenn z.B. der Kunde seinen Lieblingsdesigner gefunden hat und für neue Sachen nicht mehr offen ist.
Welche Erfahrungen habt ihr insgesamt mit designenlassen.de gemacht?
Die Erfahrungen sind bisher sehr positiv. Für uns ist designenlassen eine gute Projekte- & Akquisitionsplattform, bei der wir bisweilen auch Spaß am Wettbewerb haben. Der Ideenenklau ist manchmal recht ärgerlich, was in der Regel aber auch von den Kunden bzw. von designenlassen erkannt wird. Der Wettbewerbsdruck ist ziemlich hoch und ich wundere mich oft, wieviele Designer sich für relativ wenig Budget ein Bein ausreißen. Das ist auch einer der Kritikpunkte, denn manche Honorare und Kundenvorstellungen liegen leider jenseits von Gut und Böse. Ein Logo für 200,- Euro oder eine Webseite für 500,- Euro sind realistisch betrachtet völlig unter Wert verkauft.
Welche Chancen bietet designenlassen.de für zahmundzornig?
Die Chance liegt für mich in der Möglichkeit, aufkommende Auftragslöcher mit sinnvoller Arbeit zu nutzen. Zudem macht designenlassen Spaß und bringt uns Abwechslung im Tagesgeschäft.
Konntet ihr durch die gewonnenen Wettbewerbe bei designenlassen.de schon Folgeaufträge generieren?
Ja, hier liegt eine echte Chance. Folgeaufträge sind gut möglich und im Laufe einer engeren Zusammenarbeit lernen wir den Kunden immer näher kennen. So können wir mit der Zeit passendere Unterlagen für ihn erstellen. Zudem hat der Kunde dann einen reellen Ansprechpartner und er muss nicht Tage oder Wochen auf seine Unterlagen warten.
Wie sieht der Prozess der Entwicklung eines neuen Designs bei euch aus, nachdem ihr das Briefing eines Auftraggebers gelesen habt?
Am Beispiel eines Logodesigns ist der Ablauf zu Beginn des Projekts immer ähnlich. Wir suchen uns ein Projekt aus, das uns liegt und entwerfen auf Basis der Kundenangaben erste Designentwürfe. Bekommen wir hier Feedback, arbeiten wir uns Schritt für Schritt an die Wünsche des Auftraggebers heran. Je mehr und detaillierter der Kunde sich mit den Designs beschäftigt, desto besser ist es. Projekte für Drucksachen wie Flyer, Folder, Broschüren oder Webseiten funktionieren ähnlich. Je nach Komplexität leiten wir den Kunden durch das Projekt.
Gibt es einige “Lieblingsdesigns” unter euren Arbeiten, auf die ihr besonders stolz seid?
Wir haben viele „Lieblingsdesigns“. In allen steckt eine große Portion Herzblut drin. Es gibt auch viele Designs, die wir zwar nicht gewonnen haben, die wir aber dennoch supertoll finden.
Was sind die größten Herausforderungen im Alltag eines Kreativen?
Die Fähigkeit, intensiv in die Projekte einsteigen und dieses nicht verlieren. Als Designer bekommt man irgendwann eine gewisse Routine, die durchaus gute Leistung hervor bringt. Aber um hier Projekte zu gewinnen, muß man mit viel Energie einsteigen und am Ball bleiben.
Zudem braucht man eine gewisse Frustrations-Toleranz. Auch gute Designs gewinnen oft nicht. Hier darf man sich nicht kleinkriegen lassen.
Welchen Rat könnt ihr jungen Menschen geben, deren Berufsziel es ist, Designer zu werden?
Mache ein Praktikum in einer Agentur und schaue, ob die Arbeit Dir grundsätzlich Spass macht. Achte darauf, dass Du wirklich die Chance bekommst, mit den Menschen und den Programmen zu arbeiten. Idealerweise bist Du schon zuhause kreativ und erstellst Deine eigenen, privaten Webseiten oder Grafiken. Design ist eine Herz-Sache. Das macht man nicht, nur um Geld zu verdienen. Hast Du kein Spaß daran, stundenlang am Computer zu sitzen, um Pixel und Grafiken zu bearbeiten, wird der Job des Designers Dir keine Freude bringen. Du merkst schnell, ob es Dir Spass macht, Webseiten oder Drucksachen für Kunden zu gestalten. Wenn es Dein Weg ist, dann lass Dich von niemandem davon abbringen und sei kreativ, um in diesem Job bzw. in eine Agentur reinzukommen.
Möchtest Du uns sonst noch etwas mitteilen?
Behaltet Euer Honorar-Modell im Auge. Die Idee mit den Elite-Projekten finde ich eine gute Richtung. Es ist wichtig, dass nicht massenhaft gute Designs verhöckert und gute Designer verheizt werden.
Die Preisgeld-zurück-Garantie für Auftraggeber scheint mir zudem manchmal ausgenutzt zu werden. Bei der riesen Auswahl an hochwertigen und unterschiedlichen Designs, die man hier bekommt, ist es für mich schwer nachvollziehbar, warum manchen Kunden aus der Auswahl nichts gefällt. Eventuell greift diese Garantie z.B. nur ab 500,- Euro-Projekten. Alles, was drunter liegt, sollte meiner Meinung nach in jedem Fall an den oder die Designer ausgeschüttet werden.
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