Grafikdesign ist nicht gleich Grafikdesign: Das Feld ist breit gefächert und umfasst zahlreiche Disziplinen, die sich teilweise überschneiden, aber jeweils eigene Schwerpunkte und Skills erfordern. Manche Grafikdesigner spezialisieren sich auf ein bestimmtes Gebiet, andere decken mehrere Bereiche ab.
Egal, ob Du selbst Designer werden möchtest oder nach dem passenden Design für Dein Unternehmen suchst – die folgenden sieben Designrichtungen geben Dir einen klaren Überblick.
1. Visuelles Branding und Corporate Design
Eine starke Marke lebt von Wiedererkennung. Sie transportiert Werte, Persönlichkeit und Emotionen und schafft eine Verbindung zwischen Unternehmen und Zielgruppe. Das Corporate Design – also Logo, Farbpalette, Typografie und Bildsprache – bildet dabei das Fundament dieser Identität.
Designer in diesem Bereich entwickeln nicht nur Logos und Geschäftsausstattungen, sondern auch umfassende Brand Guidelines, die sicherstellen, dass das Erscheinungsbild über alle Kanäle hinweg konsistent bleibt.
Wichtige Elemente:
- Logo-Design und -Variationen
- Farb- und Schriftdefinitionen
- Gestaltungsrichtlinien für Print und digitale Bildsprache sowie Icons
Ziel: Einheitliche Markenwahrnehmung und sofortige Wiedererkennung.
Anforderungen an Designer:
- Verständnis für alle Bereiche des Grafikdesigns
- Fähigkeit, Emotionen in visuelle Konzepte zu übersetzen
- Kommunikationsstärke und konzeptionelles Denken


2. Marketing- & Werbegrafik
Wenn die meisten Menschen an Grafikdesign denken, meinen sie Werbung. Und tatsächlich ist visuelle Gestaltung oftmals das Herzstück erfolgreicher Marketingstrategien. Sie beeinflusst Kaufentscheidungen, macht Marken erlebbar und transportiert Botschaften klarer als Worte allein.
Von klassischen Printanzeigen über Social-Media-Posts bis hin zu Infografiken und Messeständen – Marketing-Designer entwickeln kreative Assets für alle Kanäle. Heute liegt der Fokus dabei immer stärker auf digitalen Formaten wie Bannern, E-Mail-Templates oder Content-Marketing-Visuals.
Typische Formate:
- Flyer, Poster, Broschüren
- Social-Media-Grafiken und Ads
- Infografiken, Präsentationen
- Fahrzeug– oder Außenwerbung
Skills: Kreativität, Zeitmanagement, Wissen über Druck- und Digitalprozesse.



3. User Interface Design (UI)
Das User Interface ist die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine – das, was Nutzer auf dem Bildschirm sehen und bedienen. Ziel des UI-Designs ist es, eine Oberfläche zu gestalten, die nicht nur ästhetisch, sondern auch intuitiv nutzbar ist.
UI-Designer kümmern sich um Elemente wie Buttons, Menüs, Animationen und Layouts von Websites, Apps oder Games. Sie arbeiten eng mit UX- und Entwicklern zusammen.
Beispiele:
- App-Design
- Webdesign
- Interfaces für Games und Software
Wichtige Skills:
- Kenntnisse in HTML, CSS, JavaScript sowie ein gutes Verständnis für Responsive Design.


4. Printdesign
Ob Bücher, Magazine oder Broschüren – Printdesign hat eine lange Tradition, entwickelt sich aber zunehmend in den digitalen Raum. Hier geht es darum, Inhalte so zu layouten, dass sie nicht nur informativ, sondern auch visuell ansprechend sind.
Printdesigner arbeiten oftmals eng mit Redaktionen und Verlagen zusammen und kombinieren Typografie, Fotografie und Illustrationen zu einem harmonischen Gesamtbild.
Typische Formate:
- Magazine und Zeitungen
- E-Books und digitale Reports
- Newsletter
- Kataloge



5. Verpackungsdesign
Verpackungen sind weit mehr als nur Hüllen. Sie schützen Produkte – und sind gleichzeitig ein wichtiges Marketinginstrument. Jede Box, jede Flasche und jedes Etikett erzählt eine Geschichte und beeinflusst Kaufentscheidungen am Point of Sale.
Verpackungsdesigner entwickeln Konzepte, gestalten Mock-ups und bereiten Druckdaten auf. Oft arbeiten sie an der Schnittstelle zwischen Industriedesign, Marketing und Produktion.
Typische Aufgaben:
- Gestaltung von Etiketten, Boxen und Beuteln
- Entwicklung ganzer Packaging-Linien
- Einbindung in die visuelle Markenidentität






6. Motion Design
Sobald Grafikdesign in Bewegung kommt, spricht man von Motion Graphics. Dazu zählen animierte Logos, Werbevideos, GIFs, Intros oder Social-Media-Clips. Mit der steigenden Nachfrage nach Videocontent hat dieses Feld enorm an Bedeutung gewonnen.
Motion-Designer starten meist mit einem Storyboard und bringen ihre Ideen dann per Animation, Video und 3D-Modelling zum Leben.
Einsatzbereiche:
- Social Media & Online-Werbung Film & TV (Trailer, Vorspänne)
- Apps & Games



7. Environmental Design
Hier geht es um die Gestaltung von Räumen, die Menschen Orientierung geben oder ein besonderes Erlebnis schaffen. Environmental Design verbindet Grafik mit Architektur, Innen- und Industriedesign.
Beispiele sind Wegweiser in Bahnhöfen, Wandgestaltungen in Büros, Branding in Stadien oder interaktive Displays bei Events.
Typische Formate:
- Leitsysteme & Beschilderung
- Messe- und Eventgestaltung
- Retail-Design Wandbilder & Installationen
Designer in diesem Bereich brauchen ein breites Verständnis für Raumwirkung, Architektur und oft auch interaktive Technologien.

Fazit: Arten von Grafikdesign
Grafikdesign ist ein facettenreiches Feld mit spezialisierten Disziplinen, die jeweils eigene Anforderungen an Kreativität, Technik und strategisches Denken stellen. Unternehmen profitieren von einer gezielten Auswahl und Kombination dieser Designarten, um Markenbotschaften klar und einprägsam zu kommunizieren.