Wie richte ich mir eine positive Arbeitsumgebung ein?
Feng Shui ist die alte chinesische Praxis, die Objekte im Raum so zu positionieren, dass positive Energie fließen kann. Ob man nun an Feng Shui glaubt oder nicht, es wird immer wieder durch verschiedene Studien gezeigt, dass ein Arbeitsplatz mit entsprechend arrangiertem Mobiliar, bestimmten Farben und Lichtverhältnissen, sich positiv auf die Emotionen und somit die Produktivität auswirkt.
Kurz: Unser Umfeld hat Einfluss auf unser Innenleben. Und wie wohl oder unwohl wir uns in unserem Workspace fühlen, wirkt sich entscheidend auf unsere Arbeit aus. Hier verbringen wir ca. acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche, und demnach einen großen Teil unseres Lebens. Es ist der Ort, an dem wir aus Zeit Geld machen. Dort sollten wir uns, wenn möglich, so wohl wie möglich fühlen. Mit ein paar wenigen Veränderungen lässt sich dies erreichen.
Ordnung halten
Es muss nicht immer alles millimetergenau auf seinem Platz liegen, ein wenig Unordnung ist völlig normal und auch überschaubar, aber Papierstapel und durcheinander liegende Ordner, rauben Platz und Energie. Ein zugemüllter Schreibtisch verleiht uns das unangenehme Gefühl von Enge.
Optimalerweise hat der Schreibtisch eine freie Fläche von 50%. Die andere Hälfte wird von Elementen eingenommen, die wir unmittelbar für unsere Arbeit benötigen. Was gebraucht wird, befindet sich in greifbarer Nähe. Alles weitere kann getrost verstaut werden. Und was wir gar nicht mehr brauchen, kann ebenso getrost eliminiert werden.

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Der Schreibtisch
Wenn wir uns überlegen, wie Vorgesetzte oder CEOs in Film und Fernsehen ihre Schreibtische positioniert haben, dann merken wir, diese stehen ausnahmslos gegenüber der Tür. Oder zumindest so, dass man vom Tisch aus sehen kann, wer den Raum betritt. Der Vorteil dabei ist, man erlebt keine Überraschungen. Niemand der uns ungewarnt aus dem Arbeitsprozess reißt. Keiner, der uns unbemerkt über die Schulter blickt oder in den Nacken haucht. Diese Anordnung wird auch „command position“ genannt. Das Gute daran ist: man kann kalkulieren, was auf einen zukommt und ist einer Situation nicht spontan hilflos ausgeliefert.
Nicht jeder hat allerdings die Möglichkeit, den Schreibtisch so zu positionieren, wie er es gerne möchte. Manchmal geht es nicht anders, als mit dem Rücken zur Tür zu sitzen. Sei es, weil die Firma keine solchen Veränderungen am Arbeitsplatz erlaubt oder weil der Raum keine anderen Möglichkeiten bietet. Als Notlösung kann man hier einen Spiegel so positionieren, dass man den Eingang immer im Blick hat 😉
Die Haltung
Während wir uns Gedanken darüber machen, was wir in unserem Workspace verändern können, damit es einen angenehmeren Effekt auf uns hat, sollten wir nicht vergessen, uns ebenso kritisch, wie alles weitere im Raum zu betrachten. Wie ist eigentlich unsere Haltung bei der Arbeit? Laut TIME Magazine trägt eine aufrechte Sitzhaltung dazu bei, dass wir uns wohler, selbstbewusster und Herr der Lage fühlen, wohingegen es uns eher bedrückt, wenn wir krumm und vornübergebeugt auf unserem Stuhl fläzen.

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Natürlich gibt es keine eiserne Regel dafür, wie exakt man auf seinem Schreibtischstuhl zu sitzen hat, um eine märchenhafte Erfolgskarriere hinzulegen. Dennoch sollten wir uns unserer äußeren Haltung und ihrem Effekt auf unsere innere Haltung bewusst werden und eventuell hier ein wenig herumprobieren, um zu sehen, welche Auswirkungen diese oder jene Art zu sitzen auf uns und demzufolge auch auf unsere Arbeit hat.
Licht, Luft, Farben und Formen
Natürliches Licht tut unserem Gemüt gut und unsere Augen ermüden nicht so schnell, wie es mit künstlichen Lichtquellen der Fall ist. Auf Lampen kann man am Arbeitsplatz aber nicht verzichten, darum sollten sich diese so nah wie möglich am natürlichen Licht orientieren. Somit stressen wir unsere Augen nicht unnötig und können diese über einen längeren Zeitraum belasten.
Einen ebenso starken Einfluss haben die Farben auf uns, die uns umgeben. Aggressive Töne wie Rot oder Neonorange können auf Dauer anstrengend sein, wohingegen natürliche Farben, wie zum Beispiel Grün, das im Feng Shui für Neuanfänge und frische Energie steht, eher beruhigen.
Für eine grüne und natürliche Ausstrahlung sorgen außerdem Pflanzen. Sie frischen den Workspace optisch auf und haben darüber hinaus einen praktischen Nebeneffekt. Unser Gehirn verlangt ständig nach Sauerstoff und Pflanzen sind ein optimaler Lieferant dafür. Bestimmte Pflanzen eignen sich dazu besser, als andere, da sie für sauberere Luft sorgen. Darunter zählen unter anderem folgende:
– Goldfruchtpalme
– Duftender Drachenbaum
– Blattfahne
– Gemeiner Efeu
– Zwerg-Dattelpalme
– Gummibaum
Tendenziell vermitteln Arbeitsplätze mit wenig spitzen Ecken, scharfen Kanten und Verwinkelungen ein angenehmeres Gefühl und wirken außerdem einladender. Ein positiver Workspace lebt davon, wenn wir Licht, Luft, Form und Farben allerdings in Maßen berücksichtigen. Zu viel von dem ein oder anderen, kann uns genauso gut erschlagen.
Personalisiere Deinen Workspace
Fast jeder bevorzugt einen persönlichen Touch in seinem Workspace. Das können Bilder oder Symbole sein, die uns gut tun und uns ins Gedächtnis rufen, was wir erreichen möchten. Wichtig ist, dass diese Dinge aufbauend auf uns wirken und uns daran erinnern, wofür wir uns täglich ins Zeug werfen! Denke daran, dass alles in Deinem Workspace die Power hat, ein entweder positives oder negatives Gefühl bei Dir zu kreieren. Wähle darum sorgfältig aus, was Dich umgibt und was diesen Arbeitsplatz zu Deinem Arbeitsplatz macht. Wie wäre es beispielsweise mit einem Bild von Deiner Familie, Freunden oder Deinem Hund? Da geht einem die Arbeit doch gleich viel leichter von der Hand.
Fazit
Feng Shui ist kein Handbuch voller Regeln, die man unbedingt einhalten sollte, sondern eine Reihe an Tipps, die Dir helfen ein positiveres (Arbeits-)Umfeld zu schaffen. Genauso wichtig wie diese Tipps ist es, das zu tun, womit Du Dich selbst am wohlsten fühlst und identifizieren kannst. Ich, zum Beispiel, sitze mit dem Rücken zur Tür und fühle mich meiner „command position“ keineswegs beraubt 🙂 Es liegt also an jedem selbst, wie er seinen Workspace gestaltet. Um ein besseres Arbeitsumfeld zu schaffen, sollte man daher vor allem auch auf sich selbst hören, damit man sich an diesem Platz wirklich wohl fühlt.
Hallo,
erstmals danke für deinen informativen Blogartikel. Ich bin gerade dabei, mein Büro einzurichten und da dies natürlich auch ein Wohlfühlplatz werden soll, liegt mir die Gestaltung sehr am Herzen. Kannst du ein gutes Feng Shui-Buch, dass eventuell einen Schwerpunkt auf das Einrichten von Arbeitsplätzen setzt, empfehlen? Bin natürlich auch für jede weitere Empfehlung dankbar.
Beste Grüße
tja, ohne Herz und Blut ginge designen so wie manches anderes im „Leben“ sicher nicht (nix für ungut, smile, komischer Satz dr11)
Hallo Claudia,
sorry für die etwas späte Antwort auf Deine Frage und leider kann ich Dir hier kein Buch empfehlen. Die Infos habe ich aus den Weiten des Webs bezogen. Da nun aber schon einige Zeit vergangen ist und hast Du vielleicht in der Zwischenzeit eine passende Lektüre zum Thema gefunden und kannst diese empfehlen?
@Peter: Der Satz sollte eigentlich „mit Leib und Seele“ heißen:D Du hast recht.