Warum ein Plakat nicht einfach ein vergrößerter Flyer ist
Oft wird der Fehler gemacht, Plakate ganz einfach als überdimensionierte Flyer zu betrachten. Zwar gibt es keine 100 %ig richtigen Regeln, allgemein betrachtet gibt es aber ganz klare Unterschiede zwischen den beiden Gattungen.
Zum einen sind Plakate in der Regel wesentlich größer als Flyer, außerdem haben sie ein ganz anderes Anwendungsgebiet. Plakate sollten so erstellt sein, dass man sie im Vorbeigehen oder auch fahren, gut lesen kann. Flyer hingegen kann man sich in die Tasche stecken und zu Hause lesen. Deswegen können diese auch wesentlich mehr Text und Informationen enthalten als Plakate, die so visuell wie möglich gestaltet werden sollten.
Hier findest Du einige Beispiele gelungener Plakat-Design Projekte.
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Überlegungen vor dem Plakatdesign
Bevor Du Dein Plakatdesign in Auftrag gibst oder oder einen Stift in die Hand nimmst, solltest Du Dir noch einmal vor Augen halten, was Du mit der Plakatwerbung aussagen willst und welche Zielgruppe Du ansprechen möchtest. Überlege Dir, welche Farbgebung oder Schriftart zu Deiner Zielgruppe oder dem Produkt passt. Wichtig ist auch, ob und welche weiteren Vorgaben existieren. Eventuell musst Du darauf achten, genug Platz für Kontaktmöglichkeiten oder Sponsoren auf dem Plakat zu lassen. Auch wichtig ist hier, wie groß die Masse an Informationen ist, die vermittelt werden soll. Eventuell kannst Du noch etwas kürzen oder gar wegstreichen, da der Inhalt in einem Flyer oder einer Broschüre besser aufgehoben wäre.
Tipps zum Layoutdesign von Plakaten
Bild-/Schriftverhältnis
Wie oben bereits beschrieben ist, sollte ein Plakat so wenig Text wie möglich enthalten. Das lässt Dir beim Layouten umso mehr Platz für Fotos und Grafiken. Die ausgewählten Bildelemente sollten dazu beitragen, die gewünschte Werbebotschaft zu transportieren. Der Mensch an sich nimmt zuerst Farben und Bilder wahr und entscheidet sich erst danach, ob er die Schrift lesen möchte. Deshalb sollte der Text inhaltlich relevant sein und nicht zu viele Zusatzinformationen enthalten. Besser ist es, die wichtigsten Daten zusammenzufassen und auf weitere Informationsquellen zu verweisen. Denn mit Plakaten soll in erster Linie Aufmerksamkeit erregt werden. Bilder im allgemeinen können das Auge des Betrachters in eine Richtung oder auf einen wichtigen Punkt lenken. Durch gezielte Platzierung, von Fotos oder Grafiken, kann beim Plakatdesign wichtiger Inhalt hervor gehoben werden.
Technische Umsetzung
Was die technische Aufbereitung von zum Druck bestimmten Bilddaten angeht, gibt es einige wichtige Eckpunkte, die zu beachten sind. So ist eine Bildauflösung von 72 dpi (dots per inch) für diesen Verwendungszweck völlig ungeeignet und nur für Designs, die am Bildschirm betrachtet werden, passend. Hier findest Du genauere Informationen darüber, welchen Farbraum Du bei der Erstellung Deines Plakat-Designs benötigst. Empfehlenswert ist hierzu auch das Handbuch von Cleverprinting, PDF/X und Colormanagement. Bei Interesse kannst Du dieses direkt im Cleverprint-Shop bestellen oder kostenfrei als PDF-Datei herunterladen. In dem relativ umfangreichen Werk werden Themen von Farbgebung, und -konvertierung bis hin zu Richtlinien und verschiedenen Komprimierungsmethoden behandelt.
Farbgebung
Die Farbgebung ist eine kleine Wissenschaft für sich. Farben wecken Emotionen und Assoziationen. Farben bleiben außerdem besonders gut im Gedächtnis, und steigern so den Wiedererkennungswert eines Unternehmens enorm. Auch deswegen ist die Farbgestaltung in der Werbelandschaft so bedeutend, denke zum Beispiel an den roten Stuhl von XXXLutz.
Hier eine kleine Übersicht, über den Einsatzbereich von Farben und ihren tieferen Bedeutungen:
Rot:
Rot ist mehr als nur die Farbe der Liebe. Sie symbolisiert Leidenschaft, Hass, Feuer, Gefahr und Blut. Außerdem wirkt Rot in der Werbung wärmend und regt angeblich sogar den Appetit an. Trotzdem sollte Rot eher dezent eingesetzt werden, da es eine sehr dominante Farbe ist. Kleine Akzente reichen völlig aus, um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zu ziehen.
Grün:
Grün ist eine sehr junge, frische und lebendige Farbe. Außerdem ist das menschliche Auge evolutionsbedingt sehr empfindlich für Grüntöne, deswegen ist es umso schwieriger, diese Farbe in verschiedenen Medien natürlich darzustellen. Für Plakaten von zum Beispiel Bio- oder Naturprodukten bietet sich Grün als erste Wahl an. Aber auch im Gesundheitsbereich ist diese Farbe eine gute Wahl.
Blau:
Blau vermittelt Sicherheit und Vertrauen, denn Blau wirkt im allgemeinen seriös, harmonisch und treu. Nicht zuletzt wegen seiner beruhigenden Wirkung ist Blau in der Werbung eine der meist eingesetzten Farben. Blau wird besonders gerne für Banken und Ärzte verwendet. Vielleicht ist Blau auch deswegen eine der meist verwendeten Farben im Marketing, weil sie international die wenigsten negativen Assoziationen hervor ruft.
Gelb:
Gelb hat eine eher gespaltene Bedeutung. Oft wird diese Farbe mit Neid und Eifersucht in Verbindung gebracht, eigentlich steht Gelb aber auch für Sonne, Licht, Kreativität und Freundlichkeit. In der Werbung wird Gelb gerne eingesetzt, wenn eine nicht ganz so auffällige Farbe gesucht ist, die trotzdem eine fröhliche Grundstimmung suggeriert. Am angenehmsten für den Betrachter sind Gelbtöne, die viel Rot enthalten.
Schwarz (unbunt):
Schwarz ist in vielen Kulturen als die Farbe der Trauer bekannt. Trotzdem ruft sie nicht nur negative Assoziationen hervor. Diese Farbe kann auch elegant, autoritär, stark und modern wirken. Viele schrecken allerdings vor Schwarz zurück, weil sie befürchten, der Kontrast zu Weiß wäre zu hart. Alternativ kannst Du in diesem Fall ein dunkles Braun, dass mehr Geborgenheit ausstrahlt, oder ein neutraleres Grau verwenden. Gerade bei Grau empfiehlt es sich, eine weitere Farbe zu wählen, die möglichst frisch und hell ist, um das Design etwas interessanter zu machen.
Worauf Du bei der Farbgebung achten solltest
9% aller Männer leiden unter einer Rot-Grün-Schwäche, der Prozentsatz der Frauen mit Rot-Grün-Schwäche liegt unter einem Prozent. Das ist eine nicht allzu kleine Minderheit, deswegen solltest Du darauf achten, Grafiken und vor allem auch Schriften nicht alleine mit diese beiden Farben zu gestalten.
Benötigst Du ein Plakat, das nicht nur regional, sondern vielleicht sogar international verwendet wird, solltest Du Dich auch informieren, mit welchen Assoziationen die von Dir gewählten Farben in dem jeweiligen Land belegt sind. Das Paradebeispiel hierzu liefert McDonalds, der Konzern machte vor einigen Jahren den Fehler, in Japan mit dem üblichen McDonalds-Clown werben zu wollen. Der Clown hat, wie wir alle wissen, ein weiß bemaltes Gesicht, und da in Japan Weiß die Farbe der Trauer und des Todes ist, war diese Kampagne wohl nicht besonders erfolgreich. Eine kleine Übersicht zu Farben und ihren Bedeutungen im internationalen Vergleich findest Du hier.
Papierformate
Das in Deutschland gängige Papierformat für Plakate wird in Bogen gemessen. Ein Bogen entspricht hierbei einer Fläche von 59,5 cm x 84,1 cm, und ist somit gleich der DIN-Größe A1. Gängige Plakatgrößen für Litfaßsäulen beispielsweise liegen zwischen 1/1- und 12/1-Bogen. Nicht unüblich sind heutzutage auch so genannte City-Light-Poster in der Größe 4/1-Bogen. Da diese Plakate in Vitrinen ausgehängt werden, ist zu beachten, dass am Rand einige Zentimeter von einem Rahmen verdeckt werden. Großflächige Plakate haben meistens eine Größe von 18/1-Bogen.
Hier findest Du noch detailliertere Größenangaben.
Was Du beim Plakatdesign vermeiden solltest
Wir alle wissen stimmt „sex sells“ heutzutage (leider) immer noch. Da aber an jeder Straßenecke eine nur halb bekleidete junge Dame zu sehen ist, ist mittlerweile ein richtiger Wettbewerb entstanden. Jeder Auftraggeber wünscht sich natürlich, dass sein Plakat die ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt. Auch deswegen werden die Damen immer blonder und die Kleidung immer weniger. Zu offensive sexuelle Anspielungen erreichen oft nicht den gewünschten Effekt, sondern wirken fast abschreckend. Und dass ein etabliertes Unternehmen sich grundsätzlich von Sexismus differenzieren sollte, sollte eigentlich gar nicht erst erwähnt werden müssen. Den Schwerpunkt beim Plakatdesign auf Kreativität zu legen, ist auch deutlich mehr zu empfehlen.
Auch eher zu vermeiden sind einfallslose Wortspiele und Sprichwörter. Gerade Sprichwörter sind ein zweischneidiges Schwert. Ein Teil der Bevölkerung kennt sie zu gut, um sie interessant zu finden, in einer anderen Region ist die Redewendung aber vielleicht überhaupt nicht bekannt und fällt so negativ auf. Ein weiteres No-Go ist, wie bereits erwähnt, zu viel Text. Es kann eigentlich gar nicht oft genug gesagt werden. Plakate sollen in kürzester Zeit auf potentielle Kunden wirken. Dazu eignen sich Bilder, Illustrationen und Grafiken einfach wesentlich besser als Text.
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